Zum Umgang mit den Urteilen anderer

Die hier bereitgestellten Bausteine thematisieren Fragen der sozialen Erkenntnistheorie, die anhand historischer und zeitgenössischer philosophischer Beiträge sowie bezogen auf alltagsnahe und gesellschaftspolitische Gegenstände verhandelt werden. Dabei geht es insbesondere um die große Bedeutung des Urteils oder der Zeugnisse anderer für die eigene Überzeugungsbildung, um epistemisch angemessene Reaktionen auf Meinungsverschiedenheiten und um Fragen dazu, welche Rolle das Selberdenken spielen kann, wenn wir mit Urteilen von Expert:innen konfrontiert sind.

Die Bausteine und Materialien können vollständig als längere Unterrichtseinheit behandelt werden. Ebenso ist es möglich, nur ausgewählte Bausteine oder einen Teil der Materialien aus einem Baustein zu verwenden. Die Bausteine richten sich primär an Lerngruppen der gymnasialen Oberstufe, sind teils aber auch schon für stärkere Lerngruppen ab Jahrgang 9 oder 10 geeignet. Die Materialien sind ausschließlich für den Einsatz an Bildungseinrichtungen vorgesehen (vgl. §60b UrhG).

Eine Übersicht zu den Bausteinen, zu deren Umfang und Einsatzmöglichkeiten im Unterricht findet sich hier.

Bausteine zum Herunterladen

Autor:innen: Dominik Balg, Anne Burkard, Jan Constantin, Laura Martena, Katharina Schulz und Friederike Wenzel

Baustein 1 Zur Bedeutung des Urteils anderer als Wissensquelle

In diesem Baustein werden die Schüler:innen zunächst für die große Bedeutung der Aussagen anderer für den Umfang unseres Wissens sowie die Qualität unserer epistemischen Rechtfertigung sensibilisiert, und sie reflektieren, unter welchen Bedingungen Vertrauen in die Urteile anderer (nicht) gerechtfertigt ist. Vor diesem Hintergrund werden sie mit Formen systematischer Ungerechtigkeit konfrontiert, die es beim Vertrauen in die Aussagen anderer gibt, und angeregt zu reflektieren, wie sich diese vermeiden lassen. 

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Download: Baustein 1 Zur Bedeutung des Urteils anderer als Wissensquelle_Erläuterungen

Baustein 2 Meinungsverschiedenheiten

Zentrales Anliegen dieses Bausteins ist es, die Lernenden für die epistemische Bedeutung von Meinungsverschiedenheiten und insbesondere für die destruktiven Effekte zu sensibilisieren, die diese auf die eigenen Überzeugungen haben können. Auch das epistemische Verhältnis von an Meinungsverschiedenheiten beteiligten Personen und die damit verbundenen angemessenen Reaktionen werden eingeführt. Der Baustein kann sowohl einzeln als auch kontrastierend auf der Grundlage von Baustein 1 eingesetzt werden, wo die Meinungen anderer in ihrer Funktion als wertvolle epistemische Ressource für das eigene Wissen eingeführt wurden.

Download: Baustein 2 Meinungsverschiedenheiten_Materialien (pdf)

Download: Baustein 2 Meinungsverschiedenheiten_Materialien (docx)

Download: Baustein 2 Meinungsverschiedenheiten_Erläuterungen

Baustein 3 Expertise und epistemische Autonomie

In diesem Baustein wird bezogen auf das Verhältnis zwischen Expert:innen und Lai:innen die Frage verhandelt, welche Rolle das Selberdenken oder die epistemische Autonomie haben können, wenn wir mit Aussagen von Personen konfrontiert sind, die über mehr relevantes Wissen, Fähigkeiten oder Rechtfertigung in Bezug auf die fraglichen Gegenstände verfügen als wir selbst. Dafür werden Beispiele aus alltäglichen Kontexten und aus der Wissenschaft verwendet, historische und zeitgenössische philosophische Texte bearbeitet sowie Kurz-Interviews mit gegenwärtig zum Thema arbeitenden Philosoph:innen herangezogen. Mit dem Baustein werden Themen aus Baustein 1 und 2 vertieft und weitergeführt, er kann jedoch auch für sich stehen.

Download: Baustein 3 Expertise und epistemische Autonomie_Materialien (pdf)

Download: Baustein 3 Expertise und epistemische Autonomie_Materialien (docx)

Download: Baustein 3 Expertise und epistemische Autonomie_Erläuterungen